17 Jun 23 70. Jahrestag des Volksaufstandes in der ehemaligen DDR
Am 17. Juni 1953 brach in der DDR ein Aufstand gegen die von Moskau kontrollierte kommunistische Regierung aus. Schwierige wirtschaftliche Bedingungen, politische Säuberungen und die Anwesenheit sowjetischer Truppen führten zu wachsender Unzufriedenheit. Auch in Görlitz gingen die Bürger auf die Straße, um zu protestieren. Die Anführer des Aufstandes waren:
Max Latt, Sozialdemokrat
Otto Cammentz, Architekt
Willi Renner, Sohn eines Fabrikbesitzers
Rudolf Erich Strohmeyer, Fabrikbesitzer
Hermann Gierich, Automechaniker
Dr. Schön, Rechtsanwalt
Dr. Arnold Hütter, Arzt
Artur Hellwig, Kaufmann
Werner Herbig, Arbeitsloser
Wilhelm Dobin, Schlosser
Das Rathaus wurde beschlagnahmt, der kommunistische Bürgermeister aus dem Amt gedrängt.
Leider kamen nach einigen Stunden der sozialen Euphorie sowjetische Panzer zum Einsatz. Es fielen Schüsse und es gab Tote.
In diesem Jahr jährten sich diese Ereignisse zum 70. Der Jahrestag des Aufstandes wurde feierlich begangen. Es gab verschiedene Gedenkveranstaltungen, darunter Theatergruppen, die in den Straßen der Stadt eine interessante Aufführung zu den Ereignissen zeigten. Die offizielle Zeremonie in Görlitz begann an der Gedenktafel für den Aufstand. An ihr nahmen Bürger und Vertreter der sächsischen Landesbehörden teil, darunter der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Oberbürgermeister von Görlitz, Octavian Ursu.
Am Abend fand in der Synagoge die Zeremonie „Weg der Freiheit“ statt. Die polnische Seite wurde durch den ehemaligen Präsidenten der Republik Polen, Bronislaw Komorowski, und die sächsische Seite neben dem sächsischen Ministerpräsidenten und dem Görlitzer Oberbürgermeister durch den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Stephan Harbarth, vertreten.
Die Reden von Präsident Komorowski und Prof. Harbarth wurden von den Anwesenden mit großem Beifall bedacht.
Die Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur war durch Kinga Hartmann vertreten, der Partnerverein Meetingpoint Memory Messiaen durch Alexandra Grochowski und Frank Seibel.
Wer sich für die Geschichte der Widerstandsbewegung in der ehemaligen DDR interessiert, dem empfehlen wir die Publikation Freedom First, die beim Europäischen Zentrum Erinnerung, Bildung, Kultur erhältlich ist.