28 Apr. 25 Messiaen-Tage 2025
Was für ein Festival! Vom 25. bis 27. April fanden 11 verschiedene Veranstaltungen statt!
Die Messiaen-Tage, ein Festival für Musik, Geschichte und Kunst, ist ein interdisziplinäres Festival, das das kulturelle Erbe von Olivier Messiaen, das er in unserer Grenzregion hinterlassen hat, indem er zusammen mit drei anderen Kriegsgefangenen während ihrer Gefangenschaft im Kriegsgefangenenlager Stalag VIII A Görlitz sein „Quartett für das Ende der Zeit“ komponierte und uraufführte mit historisch-politischer Bildung und der Thematisierung von demokratischen Werten verbindet, deren Festigung der Veranstalter, der Verein Meetingpoint Memory Messiaen, als seine Aufgabe ansieht. Das Konzert in Erinnerung an die Uraufführung fand am 15.01.2025 in diesem Jahr mit einer ausgezeichneten Besetzung statt. An diesem Tag hatten die Gäste auch die Gelegenheit, Kriegsgedichte kennenzulernen, die wie die Musik ein Mittel zum Überleben für die Unterdrückten war.
Zum ersten Mal überhaupt fanden die übrigen Veranstaltungen im Frühjahr statt, und zwar vom 25. bis 27. April 2025. Während dieser drei Tage gab es 11 verschiedene Veranstaltungen! Am Freitag präsentierte der Veranstalter seine Tätigkeiten und Messiaens Musik öffentlichkeitswirksam in der Görlitzer Altstadt im Rahmen einer Pop-Up-Ausstellung. Es folgten ein Vortrag von Zbigniew Rokita über Demokratie und die geopolitische Situation in der Welt und die Performance „Erinnern und Verwandeln – Epitaphe“ von Georg Wettin (Bassklarinette) und Makhina Dzhuraeva (Tanz), die als Metapher eine Verbindung zwischen dem Gedenken an die unzähligen Opfer des Krieges und der Gestaltung der Gegenwart herstellte. Desweiteren erklang ein Orgelkonzert gespielt von. Prof. Andrzej Białko, ein Klavierkonzert (Lorenzo Soulès) mit einer Lesung (Martina Gedeck) – in Zusammenarbeit mit dem Lausitz Festival und ein Konzert mit dem ukrainischem Ethno-Jazz Ensemble Ganna. Es folgte eine Posiumsdiskussion mit Prof. Dieter Bingen (DE), Prof. Krzysztof Ruchniewicz (PL), Bozhena Kozakevych (UKR), moderiert von Dr. Annemarie Franke (DE), bei dem die Rolle von Polen, Deutschen und Ukrainern im geopolitischen Kontext unter Berücksichtigung der großen aktuellen Krisen in der Welt definiert wurde. Dr. Martin Hähnel sprach in seinem philosophischen Vortrag über die Verbindungen zwischen Messiaens Werk und Thomas von Aquin und Prof. Bożena Muszkalska referierte über die Audiosphäre des Stalag VIII A Görlitz, zu der sie geforscht hat. In der Gedenkstätte Stalag VIII A begrüßte Alexandra Grochowski die Festivalgäste zu einer Führung zum Thema Einzelschicksale der Kriegsgefangenen während Dr. Johannes Bent mit den Besuchern auf dem Fahrrad Orte der NS Zwangsarbeit in Görlitz aufsuchte. Während einer Filmvorführung in Kooperation mit dem Neiße Filmfestival war der Film „Skąd dokąd“ zu sehen.
Wir freuen uns über den Besuch von zwei Studierendengruppen im Rahmen des universitären Austausches mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Leitung von Professor Wolfgang Hirschmann und der Universität Wrocław unter der Leitung von Professor Bożena Muszkalska.
Vielen Dank an die Förderer, die diese wunderbare und äußerst wichtige Veranstaltung auf der kulturellen Landkarte unserer Grenzregion möglich gemacht haben!
Fot. Klaudia Kutek
